KAPITEL 2

 

Wasserkraft:

Wichtig-wuchtige Energie

 

 

Die Regenerativenergie mit der derzeit meisten elektrischen Kraftwerkleistung weltweit: Wasserkraft.

Im Gesamtertrag etwa so wuchtig wie alle Atomkraftwerke auf dem Globus.

 

Wasserkraft liefert auch in Baden-Württemberg Anfang 2011 den meisten im Land aus regenerativen Energiequellen gewonnenen Strom.

Etwa 50% aller Elektrizität aus Erneuerbaren Energie im Südwest-Staat.

 

 

Wie wirkt sie?

Stürzen 100 Liter Wasser in 1 Sekunde 1 Meter tief, setzen sie dabei rund 1 Kilowatt Kraft frei. Bis zu 90% dieser Energie verwandeln moderne Wassertriebwerke in Elektrizität.

 

Also ein extrem hoher „Wirkungsgrad“.

Zum Vergleich: Der Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken liegt bei etwa 40 Prozent.

90%: Dieser vergleichsweise starke Energie-Ertrag macht Wasserkraft so interessant.

Außerdem setzt sie bei ihrer Stromgewinnung weder Kohlendioxid (CO 2) noch Schwefel noch Stickstoff noch Staub frei.

Sauber.

Schließlich bedeutet Wasserkraft: Energie vom Himmel. Tropfen für Tropfen. Beim Verdunsten in Wolken gezogen von der Sonne. Also eine Tochter der Sonnenenergie.

Eine regenerative Energie.

Mönche und Nonnen erkannten dieses Himmelsgeschenk schon früh – und ließen vor Jahrhunderten Wassermühlen anlegen. Mancher Orden betreibt derweil noch heute Klein-Wasserkraftwerke.

„Preiset ihr Quellen den Herrn“, steht auf einer Tafel an einer der Anlagen – in Lauterach, nahe dem Oberen Donautal,  Alb-Donau-Kreis (Baden-Württemberg). Die Jahrtausende alte Energie-Nutzungsform erweist sich also als Beitrag zur „Bewahrung der Schöpfung“.

 

Doch wie viel mehr Strom ohne CO 2-Belastung kann diese Wucht des tosenden Nass gewinnen? Liefert sie doch heute schon weltweit etwa so viel Elektrizität, wie alle Atommeiler rund um den Globus zusammen.

Georg Küffner, ‚technischer Redakteur’ der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ schreibt

in seinem

 

Buch „Von der Kraft des Wassers“ (auf Seite 11), das ‚theoretische’ Potenzial der Wasserkraft wäre gar fähig, den gesamten Bedarf der Welt an Elektrizität zu decken.

 

Wo liegen sie also – die Steigerungsmöglichkeiten der Wasserkraft?

 

Und vor allem:

Gibt es solche Erhöhungs-Potenziale in Europa, in Deutschland – und besonders in Baden-Württemberg?

 

In der badisch-schwäbischen Südwestrepublik entstehen pro Jahr schon heute rund 5 Milliarden Kilowattstunden Elektrizität aus Wasserkraft. Genug für den privaten Strombedarf von rund drei Millionen Leuten. Also von fast einem Drittel der Landesbevölkerung.

 

Wie stark kann der Stromanteil aus Wasserkraft im deutschen Südwesten noch steigen?

Dazu ergeben sich Antworten unter anderem aus geschichtlichen Fakten.

Du mehr im folgenden Kapitel.

 

Kapitel 3.

 

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